Über die aktive und kreative Gestaltung

Daniela Orefice (48) arbeitet als Sekretärin im Familienbetrieb, als Leiterin für Seniorenturnen und als Schulassistentin in Dachsen, wo sie mit ihrem Mann Antonio (51) und ihren Kindern (16, 18, 20) wohnt. Sie absolviert eine Weiterbildung zum Thema Ernährung und hat nebst Beruf und Familie noch Hobbies wie Laufen, Kochen, Tanzen, Handpan (mit den Händen gespieltes Blechklanginstrument). Das tönt für viele nach Stress, doch Daniela Orefice nennt das ein erfülltes Leben. 

Sie machen sehr viel. Warum?

Leben bedeutet für mich die unzähligen Wege zu gehen, die uns das Leben bietet. Das Leben ist lebenswert, doch es will von uns aktiv gestaltet werden, je nach Lebensumständen und Möglichkeiten. 

Was heisst das konkret?

Es ist meine Aufgabe, meine wandelnden Lebensphasen wahrzunehmen und den Lebensstil immer wieder daran anzupassen. Ich habe mit der Geburt meiner Kinder meinen Job aufgegeben, weil ich mich auf sie konzentrieren wollte. Ich engagierte mich aber weiterhin am Femmes-Tisch, der ELKI-Feier und im Vorstand des Frauenvereins. Als die Kleinste in den Kindergarten kam, fing ich wieder an zu arbeiten. Ein Haus verändert sich auch je nach Bedürfnissen der Bewohner: Kleine Kinder, grosse Kinder etc. So richte ich mein Leben immer wieder neu aus. Letztes Jahr konnte ich mir einen Herzenswunsch erfüllen und habe begonnen das Blechklanginstrument Handpan autodidaktisch zu lernen. Ich höre oft: «In meinem Alter lohnt sich das nicht mehr.» Diesen Satz gibt es für mich nicht.

War das schon immer Ihre Lebensphilosophie?    

Nein. Das kam mit den Kindern. Ich war mit den Wachstumsphasen der Kinder konfrontiert und musste mich mit ihnen weiterentwickeln und wachsen. Die Welt der Kinder hat meinen Horizont erweitert. Viele Erwachsene begrenzen sich selber, weil sie sich selbst manche Dinge nicht zutrauen. Meine Kinder sollten selbstbewusst sein und Negatives in Positives umwandeln können, denn was wir von uns selber glauben, beeinflusst unsere Realität. 

Was meinen Sie, wenn Sie sagen «mit den Kindern wachsen»?

Wenn Kinder oder Jugendliche Erwachsene anschreien, schreien Erwachsene oft zurück. Ich überlegte mir, was dahinter steckt. Erwachsene sind oft überfordert und schreien lauter als die Kinder, aus Angst ihre Autorität zu verlieren. Damit begeben sie sich auf die Ebene der Kinder und verunmöglichen eine gesunde Kommunikation. Ich habe gelernt, meine Gefühle zu beherrschen, Ruhe zu bewahren, sachlich zu bleiben und dem Kind ein Vorbild zu sein. Bei diesem Prozess braucht es Wachsamkeit, Reflexion und die Bereitschaft, an sich zu arbeiten.

Diese Bereitschaft fehlt Ihnen anscheinend nicht! Sie sind sozial sehr engagiert und auch die Umwelt liegt Ihnen am Herzen. Wo liegt Ihre Motivation?

Ich habe nur ein Leben, das muss geliebt, geehrt und gelebt werden! Die Dankbarkeit – auch für Kleinigkeiten – begleitet meinen Alltag. Ich engagiere mich für andere, nehme meine eigenen Bedürfnisse aber sehr ernst, denn nur, wenn ich glücklich und erfüllt bin, kann ich den anderen etwas weitergeben. Das ist nämlich mein Wunsch: Meine Lebensfreude mit meiner Familie und meinen Nächsten zu teilen. Vor einigen Jahren «beschenkten» wir uns als Familie mit einem Einsatz bei der Feier «Weihnachten gemeinsam, statt einsam». Ich freue mich, wenn meine Kinder oder andere inspiriert werden und Energie schöpfen, ihr Leben zu gestalten und mit Gutem und Schönem zu erfüllen.

Ist das Risiko dabei nicht, vieles zu machen und dafür schlecht?

Es geht nicht darum, möglichst viel zu machen, sondern das den Lebensumständen entsprechend Hilfreiche und Mögliche. Mein Leben hat sich in den letzten zwanzig Jahren immer wieder stark verändert und ich war offen Dinge aufzugeben, um anderes ins Zentrum zu rücken. Seit die Kinder gross sind, habe ich mehr Zeit für mich. Ich gehe in die Natur und versuche eine nachhaltige Lebensweise zu führen. Seit einigen Jahren esse ich 100 Prozent vegan und habe auf Instagram einen Account. Dort zeige ich durch vegane Rezepte, wie man mit kleinen Veränderungen im Alltag mehr im Einklang mit der Natur leben kann. Ich nehme mir Zeit, mein Leben zu reflektieren und es kreativ zu gestalten. Das Potenzial soll ausgeschöpft werden, damit mein Leben erfüllt ist und auch meine Mitmenschen dadurch bereichert werden.

Interview & Übersetzung: Daria Serra, Kirche ohne Grenzen, 2.9.21


L’arte di vivere

Daniela Orefice racconta come per lei la vita è un dono
  Daniela Orefice (48) lavora come assistene scolastica a Dachsen, dove abita con suo marito Antonio (51) e i suoi tre figli (16, 18, 20). La vita di una mamma attraversa tante fasi, molto interessanti, ma che rappresentano una vera sfida. Kirche ohne Grenzen ha chiesto a Daniela cosa ne pensa a riguardo.

Come affronta la difficoltà dei grandi cambiamenti della vita?

Accogliendol i- anche le crisi – e trasformandole in opportunità per crescere e rivedere la propria vita in profondità. Poi adatto la vita alle novità, facendo scelte concrete che mi permettono di essere felice nelle nuove circostanze. Come quando nasce un figlio e bisogna arredare la casa in un modo nuovo, rispondendo alle nuove esigenze. Quindi per me è un lavoro di creatività che si fonda sulla certezza che la vita è bella, ma che bisogna essere responsabili e attenti nel darle forma. Per fare tutto ciò leggo molto e mi prendo il tempo per riflettere sulla mia vita, ma sono anche aperta e piena di curiosità di scoprire il mondo, la realtà e l’essere umano in sé. Mi sento responsabile della mia felicità, di quella degli altri e anche della natura.

Come si concretizza questa responsabilità?

Mi prendo cura di me stessa per esempio facendo sport, stando a contatto con la natura e da qualche tempo sto imparando a suonare l’handpan. Mi occupo della mia famiglia, degli altri con il mio lavoro da assistente scolastica e da maestra di ginnastica agli anziani o nei vari lavori di volontariato svolti negli anni passati per gli anziani, i poveri ecc.  Mi impegno a rispettare la natura con il mio stile di vita, dato che non abbiamo un altro mondo p.es. cerco di rinunciare il più possibile, alla plastica e mangio vegano. Questo modo di vivere esprime i miei valori e la convinzione che la vita è bella se la riempiamo di gioia e di senso.
 

Daniela Orefice (48): «Ein Zitat das mir gefällt ist: Wer will sucht Wege, wer nicht will, sucht Gründe.»
Quelle: Daria Serra
Daniela Orefice (48): «Ein Zitat das mir gefällt ist: Wer will sucht Wege, wer nicht will, sucht Gründe.»

 

 

 

 

 

Daniela Orefice (48): «Das Handpan bedeutet für mich eine Herausforderung und fördert meine Gesundheit.»
Quelle: zVg
Daniela Orefice (48): «Das Handpan bedeutet für mich eine Herausforderung und fördert meine Gesundheit.»

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