Kirchenrat Ivan Trajkov stellt sich vor

Vor vier Monaten wurde Ivan Trajkov an der Sommersynode als Nachfolger von Anne Zorell in den katholischen Kirchenrat gewählt. Im Gespräch erzählt er, wie er im Kirchenrat aufgenommen wurde, wo seine Schwerpunkte liegen und was ihm an dem Amt besonders gefällt.

Diese Wahl wird dem gebürtigen Mazedonier Ivan Trajkov gleich zweifach in Erinnerung bleiben. «Einerseits fand die Synode coronabedingt in einer Sondersituation, in der grossräumigen katholischen Kirche in Romanshorn, statt. Andererseits war ich von der hohen Zustimmung meiner Wahl mit über 90 Prozent überwältigt», sagt Trajkov strahlend. Dies sieht er als Bestätigung für seine Arbeit. Denn Trajkov ist im Thurgau ja kein Unbekannter. 15 Jahre lang wirkte er als Pastoralassistent in der Pfarrei St. Stefan in Kreuzlingen-Emmishofen und Bruder Klaus in Tägerwilen. Seit zwei Jahren leitet er den Pastoralraum Region Altnau.

Ohne Erwartungen oder Druck gestartet

Im neuen Amt als Kirchenrat sieht er sich jedoch als Lernender. «Ich bin offenherzig aufgenommen worden. Sicher braucht es etwas Zeit, bis ich mich eingearbeitet habe. Das Gremium besteht aus sehr engagierten Leuten, mit denen ich gut zusammen - arbeite», sagt der vierfache Vater. Er sei ohne Erwartungen oder Druck gestartet. «Ich lasse mich führen», lautet sein Credo. Da die Situation in seinem Pastoralraum stabil und strukturiert ist und er ein gutes Seelsorgeteam an seiner Seite hat, ist auch sein Engagement als Kirchenrat machbar. Nach der Wahl wurden die Ressorts teilweise neu besetzt. Trajkov ist für das Ressort Seelsorge zuständig, das etwa die Spezial-Seelsorge wie die Spital- oder Gefängnisseelsorge beinhaltet. Ein weiterer Aspekt, der ihm besonders am Herzen liegt, ist die anderssprachige Seelsorge. «Ich komme auch aus einer anderen Kirchenkultur », sagt Trajkov, der mit 18 Jahren von Mazedonien nach Deutschland kam, um dort Theologie zu studieren. Deshalb möchte er sich für die Integration der anderssprachigen Christen einsetzen, da diese wichtig für die Zukunft der Kirche ist. Trajkov sagt dazu: «Rund ein Drittel der Katholiken im Pastoralraum Region Altnau haben einen Migrationshintergrund. Diesen Aspekt sollten wir als Kirche nutzen, um neue und offenere Wege in der Seelsorge zu gehen.» Was ebenfalls in sein Ressort fällt ist die Asylseelsorge, die neu gebündelt werden soll.

Mutiger werden

Was ihm an seinem Amt bereits nach vier Monaten gefällt, ist die Möglichkeit, strategisch zu arbeiten. «Wir als Kirchenrat haben einen Marathon zu bewältigen», sagt er zu den teilweise langjährigen Planungen. Er wünscht sich, für die Visionen der Zukunft noch mutiger zu werden. Seiner Meinung nach sollte die Kirche mit der Zeit gehen, nicht defensiv sein. Noch könne man auf die Ressourcen zurückgreifen, etwa im personellen Bereich. Umso wichtiger ist es, jetzt die Weichen für eine Kirche von heute so zu stellen, damit die künftige Generation davon profitieren kann.

Claudia Koch, 3.11.20

Ivan Trajkov ist im Kirchenrat für das Ressort Seelsorge zuständig.
Quelle: Claudia Koch
Ivan Trajkov ist im Kirchenrat für das Ressort Seelsorge zuständig.

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