Die Strapazen eines ausländischen Missionars in der Schweiz

Seit einigen Monaten lebt ein humorvoller Salettiner aus Polen, Pater Łukasz Hołda, mit seinen Ordensbrüdern in Mörschwil. Kirchen ohne Grenzen durfte vom sympathischen Mönch erfahren, welche Lasten eine interkulturelle Herausforderung mit sich bringt.

Was führt Sie in die Schweiz?

Eine gute Frage – das würde ich auch gerne wissen (lacht herzhaft). Eines Tages habe ich einfach telefonisch die entsprechende Anfrage vom Provinzial meines Ordens bekommen. Ich hatte nur 24 Stunden Zeit zum Überlegen und sagte, dass ich bereit bin, es zu versuchen. Der Prozess, mir selbst klarzumachen, was genau meine Zusage bedeutet, und was eigentlich mit mir geschieht, ist immer noch nicht ganz abgeschlossen. Es kommt erst langsam.

Welche Schwierigkeiten sind aufgetreten?

Welche nicht? (lacht) Bis ich endlich arbeiten darf, muss ich zuerst Deutsch beherrschen, und zwar auf dem Niveau C2, also fast so, als ob es meine Muttersprache wäre. Die Sprache ist für uns als Arbeitsinstrument von höchster Bedeutung. Die Erwartungen stellen mich unter einen enormen Druck. Die Kurse sind teuer und werden vollständig vom Orden bezahlt, die Gemeinde trägt dazu nichts bei. Deshalb habe ein schlechtes Gewissen, auf Kosten von meinen Mitbrüdern zu leben. Meine priesterlichen Dienste sind auf ein Minimum begrenzt: Manchmal darf ich die Liturgie vorlesen, als wäre ich nur ein halber Priester (lacht wieder). Das ist eine mentale Belastung. Ich möchte unbedingt meine Berufung ausleben können. Jeden Tag bin ich bis 15 Uhr in der Schule und lerne fleissig, um endlich selbst predigen zu dürfen.

Gibt es noch andere Aspekte vom Leben in der Schweiz?

Selbstverständlich ist die kulturelle Kodierung der helvetischen Gesellschaft neu für mich. Lustigerweise habe ich in der Sprachschule einen Imam kennengelernt. Wir teilen ähnliche Beobachtungen über die Einheimischen: Die Höflichkeit ist stark ausgeprägt, aber ansonsten sind die Menschen distanziert. Am schwierigsten finde ich, dass ein widersprüchliches Signal gesendet wird. Einerseits sprechen sie dich an, danach sind sie aber oft desinteressiert und bleiben emotional kühl. Man muss sich daran gewöhnen. Die nötige Geborgenheit und Zuversicht bekomme ich zu Hause in der Unteren Waid. Zwischen Salettinern sind wir alle Brüder in der Einheit mit Christus, trotz Nationalitätsunterschieden.

Vermissen Sie Ihre Heimat?

Ich vermisse eher das Gefühl, dass man sich ohne grosse Anstrengung verständigen kann. Vor Kurzem durfte ich meine jährlichen Exerzitien in Polen aufsuchen und ein paar Tage Urlaub machen. Da dachte ich mir: «Schön, kapiere ich mühelos, was die Leute zu mir sagen!» Aber was die Heimat angeht, hat sich meine Wahrnehmung durch die Migration verändert. Auf einmal sind mir die Worte Jesu aus Markus 16.15, «Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur» klar geworden. Vorher war Polen mein Missionsland, jetzt ist der Horizont viel breiter: Überall, wo Salettiner sind, egal in welchem Land, dort bin ich als Sendbote zu Hause.

Interview & Übersetzung: Monika Freund Schoch


Trudy księdza na obczyźnie

Nowe horyzonty powołania pewnego Saletyna

Rok temu ks. Łukasz Hołda odebrał telefon od prowinjała z propozycją wyjazdu do Szwajcarii. Już następnego dnia zgodził się podjąć to wyzwanie i kilka miesięcy później trafił do Domu Misyjnego w Mörschwil. Dopiero teraz powoli dociera do niego, jakie konsekwecje niesie ze sobą ta decyzja...

Głównym wyzwaniem życia w obcym kraju jest oczywiście bariera językowa. Dla każdego duchownego mowa jest dodatkowo niezmiernie ważnym narzędziem pracy. W Szwajcarii wymagania w tej dziedzinie są wysokie: by zostać zatrudnionym w parafii, trzeba opanować niemiecki na poziomie C2. Kursy są bardzo drogie i w pełni finansowane przez klasztor. Świadomość życia na koszt współbraci obciąża psychicznie, przez co presja szybkiej nauki jest jeszcze większa. Dlatego codziennie do godz. 15:00 ambitny zakonnik spędza czas w szkole.

Jak mówi ks. Łukasz, jego tęsknota za Polską wiąże się głównie z chęcią swobodnej komunikacji i wypływa czasem z doświadczania różnic kulturowych: «Szwajcarzy wysyłają często sprzeczne sygnały: są bardzo uprzejmi, ale zdystansowani, przez co trudno odczytać ich intencje. Wiem jednak, że tutaj wśród braci mogę czuć się u siebie bez względu na narodowość. To bardzo pomaga.» Już po kilku miesiącach na emigracji jego sposób myślenia nt. Ojczyzny zmienił się diametralnie. Dopiero tutaj do końca odkrył znaczenie słów Jezusa: «Idźcie na cały świat i głoście Ewangelię wszelkiemu stworzeniu.» (Mar. 16:15) Wcześniej był misjonarzem w różnych regionach Polski,a teraz uświadomił sobie, że horyzonty jego powołania znacznie się poszerzyły: «Zdałem sobie sprawę, że gdziekolwiek są Saletyni, niezależnie od kraju, to będąc wśród nich, jestem w domu.»


Ausgabe Nr. 11/2018

 

Pater Łukasz Hołda lernt Deutsch und bereichert die Gottesdienste und Treffen der Polnischen Mission mit Lesungen und mit Musik.

Bild: Monika Freund Schoch

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