Erinnerungen an Pater Peter Traub

Am 3. Mai 2021 ist P. Peter Traub im Alter von 81 Jahren gestorben. Da er während vielen Jahren in den Kantonen Schaffhausen und Thurgau tätig war und ihn unzählige Leute in dieser Region gekannt haben, möchten wir mit diesem Text an ihn zurückdenken.

Wenn man P. Peter fragte, welche Aufgabe er in seinem vielfachen Wirken am liebsten gemacht habe, antwortete er ohne zu zögern: «Die Jugendarbeit». So hatte für ihn nicht nur als Jugendseelsorger, sondern auch als späterer Pfarrer die Jugendseelsorge stets Vorrang. «Bei den Jugendlichen müssen wir immer von orange auf grün schalten!» Dieses Bild aus dem Strassenverkehr hat er oft verwendet. Die jungen Menschen haben ihn immer sehr geschätzt und ihm liebevoll den Namen «Pape» gegeben. Vor allem auch eine gute Zusammenarbeit mit Jungwacht und Blauring lag Pape immer sehr am Herzen. So war er auch in den Sommerlagern stets ein gern gesehener Gast.

In seiner Zeit als Pfarrer in Neuhausen-Hallau begleitete er verschiedene Theologen in der Berufseinführung: vom Pastoralassistenten über den Diakon bis zum Priester. Wir ehemaligen Vikare von Pape durften bei ihm viel lernen. Er hatte eine ausgeprägte seelsorgerliche Erfahrung, war auf allen Ebenen äusserst grosszügig, konnte herzhaft mit uns lachen und war mit seiner liebenswürdigen Art stets ein grosses Vorbild für uns. Pape hat immer das Positive betont: er hat uns gelobt, unterstützt und gefördert. Und dabei hat er immer wieder darauf hingewiesen, dass wir Seelsorger den «schönsten Beruf haben, den es gibt, weil wir Menschen auf ihren Lebenswegen begleiten dürfen – in guten wie auch in schwierigen Zeiten».

Neben der beruflichen Zusammenarbeit im Seelsorgeteam haben wir jedes Jahr auch eine Reise unternommen, sind regelmässig miteinander essen gegangen und haben dabei immer mit gutem Wein angestossen. «Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken» sagte Pape oft beim Zuprosten - und: «Mir mached’s nomol!» Natürlich haben wir miteinander auch häufig theologisch diskutiert sowie auch zu anderen Themen debattiert. P. Peter machte uns dabei auch immer wieder auf tiefgehende Einsichten aufmerksam wie beispielsweise: «Verantwortung kann man eigentlich nicht delegieren, man kann andere nur daran teilhaben lassen.» Und wenn die Diskussion dann einmal ins Stocken kam, war seine Aussage: «Mier wey nid grüble».

Auf der Todesanzeige der Franziskaner stand gemäss ausdrücklichem Wunsch von P. Peter der alte Pfadi-Spruch: «Ich habe meine Aufgabe erfüllt und bin nach Hause gegangen.» 
Lieber Pape, aus unserer Sicht hast Du Deine Aufgabe ausgezeichnet erfüllt. Wir danken Dir von ganzem Herzen für alles, was Du uns geschenkt und beigebracht hast. Und vor allem danken wir Dir auch für die schöne Freundschaft, die uns mit Dir und untereinander verbindet. Wir werden uns in Zukunft immer wieder mal als «Dein altes Neuhauser-Team» treffen und sicher auch an Dich zurückdenken. Im Vertrauen darauf, dass Du nun zu Hause im Himmel glücklich sein darfst, verabschieden wir Dich mit den Worten, die Du selber oft verwendet hast: «Ciao, leb wohl! Adieu!»

Deine ehemaligen Vikare – in chronologischer Reihenfolge: Urs Elsener, Stefan Kemmler, Br. Martin Hieronymi OSB, Beat Kaufmann, Fidelis Den, Matthias Neufeld, 19.5.21
 

P. Peter Traub († 3. Mai 2021)
Quelle: zVg
P. Peter Traub († 3. Mai 2021)

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