Mit 87 Jahren noch regelmässig auf Pilgerfahrt
Vom 12. bis 17. Mai begab sich eine Pilgergruppe der kroatischen katholischen Mission Schaffhausen-Thurgau und Graubünden auf Pilgerfahrt nach Assisi. Insgesamt waren 97 Gläubige unterwegs, darunter auch Tomislav Perović. Begleitet wurden sie von Priester Pater Miljenko Stojić aus Schaffhausen-Thurgau und Pater Zlatko Ćorić aus Graubünden. Was Tomislav Perović dazu bewegt hat, sich der Pilgergruppe anzuschliessen, erfuhr Kirche ohne Grenzen im Gespräch mit ihm.
Herr Perović, was hat Sie zur Pilgerfahrt bewegt ?
Meine erste Wallfahrt erlebte ich mit jungen 26 Jahren. Damals ging es nach Chârtres in der Nähe von Paris. Obwohl ich damals weder Geld noch ein Visum hatte – ich war im Besitz eines jugoslawischen Passes –, schaffte ich es, diese Reise zu unternehmen. Während dieser drei Tage wurde ich vom Geiste des Glaubens in Freiheit mit ca. 20'000 jungen Leuten getragen, die vorwiegend Studenten aus der ganzen Welt waren. Die Faszination dafür hielt über die Jahre hinweg an. So war ich beispielsweise im mexikanischen Guadalupe bei Morenita, der indigenen Madonna, in Griechenland auf den Wegen des heiligen Paulus, ja sogar in Moskau mit Don Rolf Maria Reichle, dem ehemaligen Pfarrer in Rheinau. Für mich ist eine Wallfahrt ein Erlebnis, nicht nur ein Ereignis. Dies war nicht meine erste Reise nach Assisi. Ich hatte bereits die Ehre, in den 1970er-Jahren mit meiner Familie einige Male an diesen heiligen Ort in Umbrien zu pilgern. Dieser Ort spricht nicht nur zu dir, sondern strahlt dich förmlich an. In Assisi lässt sich der Himmel auf Erden spüren.
Was ist das Besondere an Assisi ?
Meine Faszination gilt dem heiligen Franz von Assisi. Dieser war ein Ritter in einem Kreuzzug. Nach einer Schlacht begegnete er einem Leprakranken. Zunächst ritt er uninteressiert an ihm vorbei. Dann aber drehte er sich um, stieg vom Pferd herab und umarmte ihn. In seinen Händen war nicht mehr der Leprakranke, er hielt Jesus in seinen Armen. Das war die Bekehrung des heiligen Franz. Er öffnete sich dem Heiligen Geist, und von da an sprach dieser durch ihn zu den Menschen. Franz war so fasziniert von Jesus, dass er im Volksmund auch zweiter Christus genannt wird. Er erhielt die Wundmale Christi in La Verna.
Äusserlich war der heilige Franz keine imposante Erscheinung. Er war sogar eher klein. Deshalb wurde er zunächst ausgelacht und weggeschickt, als er in Rom vor den Papst trat und von diesem verlangte, den von ihm gegründeten Mönchsorden der Franziskaner zu billigen. In der Nacht darauf träumte der Papst jedoch davon, dass ein kleiner Mann die Lateranbasilika vor dem Einsturz rettete. Es war der heilige Franz. Am nächsten Tag liess der Papst ihn zu sich bringen und billigte den Mönchsorden.
Was war das schönste Erlebnis für Sie auf der Pilgerfahrt ?
Zu den tiefen Gefühlen, die eine Wallfahrt in einem Pilger hervorruft, gehört das Erleben der Menschen um dich herum. Die gegenseitige Wirkung ist einfach anders. Wenn man sich dem Glauben öffnet, beginnt die Flamme des Heiligen Geistes in einem selbst zu brennen und wir erkennen Seiten von uns, die uns bisher unbekannt blieben.
Weshalb pilgern die Menschen an verschiedene Orte, wenn beispielsweise die Heilige Mutter Gottes bei uns dieselbe ist wie am Wallfahrtsort ? Es liegt nicht bloss an den Heiligtümern am Wallfahrtsort, sondern an uns selbst. Wir verändern uns, wenn wir auf einer Pilgerreise sind. Genau dies sollte auch das Ziel sein, damit wir im Geist und im Glauben wachsen.
Planen Sie, an weiteren Wallfahrten teilzunehmen ?
Im Moment habe ich noch keine konkreten Pläne. Auch wenn ich schon sehr viele Orte bereist habe, bleibt mir noch ein Wunsch : nämlich Lourdes zu besuchen.
Ich bin Mitglied der Gebetsgruppe « Gott ist Liebe ». Mit dieser Gebetsgruppe erlebe ich die schönsten Wallfahrten, und ich hoffe, dass es noch viele weitere geben wird.
Interview & Übersetzung : Katarina Raguž, 30.06.2025
Mjesto zrači svetošću
I s 87 godina Tomislav Perović još redovno ide na hodočašća
Od 12. do 17. svibnja 2025. jedna grupa hodočasnika iz misija Schaffhausen-Thurgau i Graubünden uputila se na hodočašće u Asiz. Među 97 hodočasnika koje su vodili fra Miljenko Mika Stojić i fra Zlatko Ćorić nalazio se i najstariji hodočasnik, Tomislav Perović, koji se nada da mu to nije bilo zadnje hodočašće.
Gospodine Perović, kako ste se odlučili poći na hodočašće ?
Kad sam imao 26 godina prvi put sam išao na hodočašće. Iako tada nisam imao ni novčanih sredstava ni vizu za Francusku, išao sam u Chartres kod Pariza. Od tada me zanimanje i oduševljenje za hodočašća nije napustilo. Za mene je to osobni doživljaj a ne samo događaj. Iako mi nije bio prvi put da sam hodočastio u Asiz, jer sam u sedamdesetim godinama prošlog stoljeća nekoliko puta bio tamo sa svojom obitelji, to sveto mjesto u Umbriji svaki puta za mene ne samo da govori nego zrači. Na tom mjestu zaista postajemo svi braća i sestre te pronalazimo komadić neba na zemlji.
Što je posebno u Asizu ?
Potpuno sam oduševljen svetim Franjom. On je naime u početku bio vitez na konju. Nakon jedne bitke prolazio je kraj gubavca, vratio se i zagrlio ga. Toga trenutka u tom gubavcu vidio je Isusa što je bio trenutak njegovog obraćenja. Sveti Franjo otvorio se Duhu Svetome te je On kroz njega govorio ljudima. Toliko je volio Isusa da ga se i sada naziva drugim Kristom. Na La Verni je tokom molitve dobio Isusove rane - stigme.
Koje je bilo Vaše najljepše iskustvo ?
Pored svih lijepih osjećaja tokom jednog hodočašća najimpozantnije mi je to što doživljavam ljude na drugi način. Vatra Duha Svetoga počinje gorjeti u čovjeku. Mi ne hodočastimo u sva ta mjesta samo kako bi obišli tamošnja svetišta, nego kako bismo sami rasli u duhu i vjeri. Još imam veliku želju posjetiti Lourdes, jer tamo nikada nisam bio.
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