Von der Wiederaufnahme der Messen nach dem Lockdown

Viele Bereiche des Lebens wurden durch den Lockdown lahmgelegt. So hat die Pandemie auch das Praktizieren von Messen und Gebetskreisen behindert. Welche Veränderungen die Krise sonst noch für die Gläubigen der kroatischen Mission Thurgau-Schaffhausen mit sich gebracht hat, erfuhr Kirche ohne Grenzen im Interview mit dem kroatischen Missionar, Pater Miljenko Mika Stojić (59). 

Pater Mika, wie hat sich die Pandemie auf Ihre Mission ausgewirkt?

Neben dem Ausfall der regulären Sonntagsmessen wurde auch unsere Fastenaktion abrupt abgebrochen. Normalerweise veranstalten wir in der Fastenzeit stets Fastensuppen nach unseren Sonntagsmessen und sammeln dabei Geld für bedürftige Kinder in Kroatien, Bosnien und Herzegowina. Stattdessen haben die Vereine und Privatpersonen, welche die Fastensuppen zubereiten, in diesem Jahr ihre üblicherweise anfallenden Einkaufsausgaben kurzerhand gespendet. Daraufhin haben wir beschlossen, unsere Aktion ein wenig zu verlängern, damit auch andere Gläubige noch spenden
können.

Was war für Sie das Schwierigste in der Situation?

Nichts. Natürlich kam diese grosse Kehrtwende überraschend und bedurfte einer raschen Anpassung. Doch ich habe gespürt, dass man diese Zeit zum Positiven nutzen muss. So hatte ich mehr Kontakt zu den Gläubigen aus meiner Mission. Das bedeutete zwar mehr Arbeit für mich, aber als ich sah, dass die Menschen sich umeinander kümmerten und stets fragten, ob es den anderen gut ginge und wie sie noch helfen konnten, war ich zutiefst berührt. Technisch gesehen, musste ich mir einiges aneignen. Ich habe gelernt, Videos von meinen Predigten aufzunehmen, damit ich wenigstens diese jeweils sonntags an meine Gläubigen verschicken konnte. Dabei versuchte ich, mich so kurz wie möglich zu fassen, und den Menschen wichtige Botschaften für die kommende Zeit mitzugeben. All die vielen positiven Rückmeldungen darüber freuten mich natürlich!

Wie geht es in Ihrer Mission weiter?

Die Messen finden nun fast wie gewohnt statt. Wir berücksichtigen die Hygienemassnahmen sowie die Richtlinien des Bundesamts für Gesundheit (BAG). So werden beispielsweise in Schaffhausen zwei Messen hintereinander durchgeführt, weil durch die begrenzte Anzahl an Personen in der Kirche nicht einmal die Hälfte daran teilnehmen könnte. Die Gläubigen müssen sich für die Messen anmelden. Ihre Namen werden notiert, sie müssen sich die Hände desinfizieren und es wird ihnen ein Platz zugewiesen. Auch werden die Singbücher nicht benutzt, sondern wir bereiten Zettel mit Liedtexten vor, welche am Schluss wieder eingesammelt werden müssen. Uns liegt die Gesundheit unserer Gläubigen sehr am Herzen. Wenn all diese Mass - nahmen uns ermöglichen, unsere Messen wieder in der Kirche durchführen zu können, ohne jemand einem Risiko auszusetzen, dann freuen wir uns über jeden noch so kleinen Fortschritt. 

Was sind Ihre Vorstellungen für die Zukunft der Kirche?

Wir haben durch die Pandemie viel Neues gelernt. Erstens muss man sehr flexibel sein können und sich den Herausforderungen stellen, statt sich darüber zu beschweren. Auch die Kirche hat grosse Fortschritte in der Digitalisierung machen müssen und ist nun für solche unerwarteten Geschehnisse gewappnet. So fanden beispielsweise nicht nur Messen in sozialen Netzwerken mit Liveübertragungen statt, sondern auch Lobpreise oder geistige Erneuerungen, welche als Zoom-Meeting durchgeführt wurden. Von einigen Gläubigen habe ich gehört, dass sie diese Zeit genutzt haben, um mehr in der Familie zu beten und sich dadurch weitere Wege zu Gott für sie eröffneten. Dieser persönliche Fortschritt ist für mich viel bedeutsamer, als die alleinige Teilnahme an einem Gottesdienst, welche nun wieder möglich ist. Ich hoffe, dass diese besondere Situation viele zum Denken angestossen, eine engere Beziehung zu Gott und womöglich so manche Versöhnung ermöglicht hat. 

Text und Übersetzung: Katarina Dujmović (23.6.20)
 


Corona kriza kao šansa, a ne prepreka

O početcima ponovnog slavljenja sv. Misa nakon krize, koja je pogodila cijeli svijet

Corona virus cijelom svijetu je pokazao, da obični ljudi nemaju onoliko moći, koliko bi oni htjeli imati. Postoji neka jača sila. Virus je zaustavio mnoga područja ljudskog života i djelovanja, pa tako i misna slavlja. Kirche ohne Grenzen je u razgovoru s fra Miljenkom Mikom Stojićem (60) saznala, koje su promjene nastupile s ponovnim slavljenjem svetih misa. 

Na pitanje što mu je bilo najteže tokom krize, fra Mika odgovara, da je osjetio kako to vrijeme treba iskoristiti na pozitivan način, te mu tako ništa nije teško palo. «Čak štoviše ja sam još više radio, jer sam bio povezaniji s ljudima nego inače. Doživio sam da ljudi pitaju jedni za druge. Tu se vidi veliki pomak.», prepričava fra Mika. Svake nedjelje fra Mika je slao svoju video propovijed vjernicima, kako bi im makar na taj način mogao prenijeti poruku iz Svetog pisma.

Iako je tokom misnih slavlja sada ograničen broj vjernika, koji smiju biti na misi, ljudi su sretni, što se situacija polako normalizirala. Tako su svi spremni dezinficirati ruke na ulazu u crkvu, sjediti na mjestu koje im bude dodijeljeno, te držati razmak od dva metra prema onim ljudima, koji nisu članovi njihovih obitelji.

«Nekoliko vjernika mi je pričalo, kako su ovo vrijeme iskoristili, da bi u obiteljima više zajedno molili», govori fra Mika te naglašava, kako su takvi osobni napreci skoro bitniji, nego sami ponovni dolazak na Svete mise jer važan je osobni rast u vjeri. Isto tako se nada, da su vjernici Hrvatske katoličke misije iz ove situacije izvukli bitnu pouku, a to je da je važno da se svakog dana raste u vjeri po molitvi, čitanju Riječi Božje i da se stalno pronalaze novi putovi prema Bogu i bližnjima preko pomirenja.
 

 

Pater Mika
Quelle: Katarina Dujmović
Im Kanton Thurgau fand die erste Messe nach 75 Tagen statt, in Schaffhausen nach ganzen 82 Tagen. Auch Pater Mika erreicht nun wieder in der Kirche seine Gläubigen.

 

 

 

 

Gottesdienst nach der Corona-Krise
Quelle: Katarina Dujmović

 

 

 

 

Gottesdienst nach der Corona-Krise
Quelle: Katarina Dujmović

 

 

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