Ökologische und soziale Kriterien für den Einkauf

Im Kanton Thurgau und im Kanton Schaffhausen finden dieses Jahr während der SchöpfungsZeit insgesamt vier Veranstaltungen statt. Darunter ein Vortrag über verantwortungsvollen Konsum.

«Höchste Zeit für die Schöpfung»: Unter diesem Motto steht die diesjährige SchöpfungsZeit. Sie dauert vom 1. September bis zum 4. Oktober und will darauf hinweisen, dass der Schöpfung Sorge getragen werden soll. Auch im Thurgau und in Schaffhausen gibt es Veranstaltungen: insgesamt zwei Gottesdienste, einen Film und einen Vortrag.

Sechs Kriterien
Am 7. September spricht Laura Schmid von der Stiftung Biovision im Pfarreiheim «Stöckli» in Dussnang zum Thema «Nachhaltig konsumieren» (weitere Infos auf www.pastoralraum-tannzapfenland.ch). Biovision will Menschen in unseren Breitengraden zum Umdenken und nachhaltigen Handeln motivieren, zudem mit einem ganzheitlichen Ansatz dazu beitragen, die Ernährungssicherheit global zu verbessern. Schmid geht in ihrem Referat unter anderem der Frage nach, ob eine Biotomate aus dem nahen Ausland oder die regionale Tomate aus dem Treibhaus einen geringeren ökologischen Fussabdruck hinterlässt. Für Konsument*innen sind solche Fragen nicht einfach zu beantworten, aber sie sind zentral, um möglichst nachhaltig einkaufen zu können. 
«Wir haben ein System mit sechs Kriterien entwickelt, aufgrund dessen wir ein Produkt einschätzen. Es sind vier ökologische und zwei soziale Kriterien», erklärt Schmid. «Wir betrachten nicht nur den Transportweg, sondern auch, was passiert ist, bis das Produkt im Ladenregal oder auf dem Marktstand liegt. Am Beispiel der Tomate kommt es darauf an, welche Jahreszeit ist. Bis Ende Mai schneiden die Biotomaten aus Spanien besser ab als die einheimischen Tomaten. Dies, weil die Schweizer Treibhäuser beheizt werden. In den Sommermonaten werden sie nicht mehr beheizt. Deshalb ist es dann besser, einheimische Tomaten zu konsumieren.»

Komplexe Zusammenhänge
Die Sache ist aber komplex, wie Schmid weiter ausführt: «In den Treibhäusern im spanischen Almería wird sehr viel Wasser verbraucht. Dies in einer Gegend, wo Wasser knapp ist. In der Schweiz haben wir mehr Wasser zur Verfügung. Es gilt aber auch zu beachten, dass konventionell angebautes Gemüse in der Schweiz trotz strengerer Vorschriften im Vergleich zum Ausland mit starken chemischen Mitteln behandelt wird, sodass Flora und Fauna darunter leiden und die Chemikalien ins Grundwasser gelangen.» Deshalb gibt die Referentin folgenden Tipp: «Saisonale und Bioprodukte einkaufen, selbst wenn die Bioprodukte aus dem Ausland stammen.» 

Béatrice Eigenmann, forumKirche, 30.08.2022


SchöpfungsZeit im Thurgau und in Schaffhausen
So, 18.9., 10.15 Uhr. St. Maria Schaffhausen: Familiengottesdienst und Spielstrasse am Bodensee-Kirchentag
So, 25.9., 10–14 Uhr, evang. Kirche Bussnang: Impulstagung und Gottesdienst mit Landwirten aus der Region
Do, 29.9., 18.30–21 Uhr, Kino Roxy, Romanshorn: Gespräch mit Fachleuten und Waldliebhaber*innen; danach Dokumentarfilm «Der Waldmacher», Regie: Volker Schlöndorff 
 

Nachhaltig einkaufen
Quelle: zVg
Nachhaltig einkaufen will gelernt sein: Laura Schmid von der Stiftung Biovision gibt praktische Anleitungen in ihrem Vortrag und bietet Schulen eine Wanderausstellung und Workshops an.

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