Synodensitzung der katholischen Landeskirche Thurgau

An der Herbstversammlung vom 18. November in Weinfelden entschied das Kirchenparlament einstimmig über den Beitritt der Landeskirche zur Allianz Gleichwürdig Katholisch. Für die neue Legislaturperiode 2023-2026 wurde der Kirchenrat neu gewählt. Das Budget der Landeskirche für 2023 genehmigte die Synode ohne Gegenstimme.

In der neuen Verfassung der Landeskirche ist die Gleichstellung von Mann und Frau in allen Ämtern und Aufgaben der katholischen Kirche als eine ihrer Aufgaben festgesetzt. Zudem verpflichten sich Landeskirche und Kirchgemeinden, die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter zu fördern. Der Kirchenrat möchte diese schwierige Aufgabe nicht nur als Alibiübung auffassen und sieht im Beitritt zur Allianz Gleichwürdig Katholisch eine gute Möglichkeit, den Verfassungsartikel umzusetzen. Die 2021 gegründete Allianz Gleichwürdig Katholisch setzt sich mit ihrer Vision «gleiche Würde, gleiche Rechte» unter anderem für die Gleichstellung der Geschlechter in der katholischen Kirche ein. Die 71 Synodalen votierten einstimmig für den unbefristeten Beitritt der Landeskirche zur Allianz Gleichwürdig Katholisch. Damit ist die Thurgauer Landeskirche die erste Landeskirche überhaupt, die eine Mitgliedschaft bei der Allianz eingeht. 
Als jährlichen Beitrag legte die Synode einen Betrag von CHF 10'000 fest. Er sei persönlich gerührt über das Abstimmungsergebnis, so Synodenpräsident Thomas Merz. Die Synodalen begleiteten den Beitritt der Landeskirche zur Allianz mit grossem Applaus.

Neuwahl Kirchenrat
Die Legislaturperiode des Kirchenrates endet Ende 2022. Darum stand dessen Neuwahl auf der Tagesordnung der Synode. Von den fünf Mitgliedern stellten sich drei zur Wiederwahl. Grosser Dank für den jahrelangen Einsatz für die katholische Kirche im Thurgau wurde den beiden abtretenden Mitgliedern Marie-Anne Rutishauser und Domherr Theo Scherrer ausgesprochen. Marie-Anne Rutishauser, die seit 2014 Mitglied des Kirchenrates ist, betreute die Ressorts Diakonie und Medien. Sie war massgeblich an der Entwicklung der neuen Website beteiligt sowie an der Einführung der Adressverwaltung KiKartei. Theo Scherrer, der als Domherr 2008 in den Kirchenrat gewählt wurde, war zunächst für das Ressort Seelsorge, seit 2010 für das Ressort Diakonie zuständig. Besonders am Herzen lag ihm das Kloster Fischingen. Beide abtretenden Kirchenräte wurden mit langem Applaus verdankt. 

Kein Abschied ohne Neuanfang
Die Synodalen wählten als neue Mitglieder Corinna Pasche-Strasser und Petra Mildenberger. Pasche-Strasser engagierte sich früher in Jungwacht Blauring und ist seit 2018 in der Synode. Sie hat als Betriebswirtin ihre finanziellen Fähigkeiten bereits in der Kirchgemeinde Bischofszell eingebracht und ist derzeit Präsidentin der Volksschulgemeinde Bischofszell. Petra Mildenberger bringt als gelernte Finanzfachkraft ebenfalls finanzielle Kompetenz mit in den Kirchenrat. Die studierte Theologin war zunächst als Katechetin tätig, seit 2019 ist sie Pfarreiseelsorgerin im Pastoralraum Hinterthurgau. Damit ist der fünfköpfige Kirchenrat nahezu paritätisch aufgestellt. Wie die Ressorts im Kirchenrat zukünftig aufgeteilt werden, wird an der konstituierenden Sitzung Anfang Januar 2023 entschieden.

Budget 2023
Das vorgelegte Budget 2023 sieht einen positiven Abschluss von CHF 69'700 vor. Das Budget sei kostenbewusst und umsichtig geführt, so Erwin Wagner, Präsident der Finanzkommission. Daher gab es keinen grossen Anlass zu Diskussionen. Die anwesenden Synodalen stimmten dem Budget einstimmig zu. Ebenso einstimmig wurde der Antrag des Kirchenrates, den Zentralsteuerfuss bei vier Prozent zu belassen, angenommen.

Hermann Herburger/Red., 30.11.2022
 

Der neue Kirchenrat
Quelle: Manuel Bilgeri
Der neue Kirchenrat (v. l.): Ivan Trajkov, Petra Mildenberger, Cyrill Bischof, Cornel Stadler (es fehlt: Corinna Pasche-Strasser)

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