Aktion Sternsingen setzt sich für Kinderrechte ein

Unter dem Motto «Kinder stärken, Kinder schützen. In Indonesien und weltweit» steht bei der Aktion Sternsingen 2023 der Kinderschutz im Zentrum. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass etwa jedes zweite Kind weltweit Gewalt ausgesetzt ist. In Indonesien, dem Beispielland der Aktion Sternsingen 2023, zeigt die ALIT-Stiftung, wie mithilfe der Sternsinger*innen Kinderschutz und Kinderpartizipation gefördert werden.

Mit dem diesjährigen Motto «Kinder stärken, Kinder schützen» stellt die Aktion Sternsingen den Schutz von Kindern vor Gewalt in den Mittelpunkt. Sie macht damit auf Mädchen und Buben aufmerksam, die unter physischer, sexualisierter oder psychischer Gewalt leiden. Die WHO schätzt, dass jährlich eine Milliarde Kinder und Jugendliche Gewalt ausgesetzt sind – das ist jedes zweite Kind. In allen gesellschaftlichen Schichten und Ländern kommen diese Verletzungen des Kinderschutzes vor. In armen Ländern und in Notsituationen werden Kinder zudem Opfer von organisierter Kriminalität und systematischer Ausbeutung. Mit der Aktion Sternsingen wird aufmerksam gemacht, dass Kinder überall auf der Welt ein Recht auf Schutz haben. Das gilt für das Beispielland Indonesien genauso wie für die Schweiz.

Kinderschutz ist ein dauernder Kampf
Yuliati Umrah ist Mitgründerin und Leiterin der ALIT-Stiftung in Indonesien, einer Nichtregierungsorganisation, die sich seit über 20 Jahren mit Erfolg für den Kinderschutz einsetzt. Schon während ihrer Studienzeit engagierte sie sich zusammen mit einigen Kommiliton*innen für Strassenkinder. Aus diesen kleinen Anfängen ist die Arek-Lintang-Stiftung entstanden. «Arek» heisst übersetzt «Kind» und «Lintang» bedeutet «Stern» - ein passender Name für das Projekt, das jetzt durch die Sternsinger*innen unterstützt wird. Unter dem Leitbild «Gleichheit für alle Kinder» ist ein Netzwerk von Fachleuten entstanden, die in zwölf Kinderzentren mit rund 1'400 Kindern arbeiten. Ein besonderes Augenmerk richten Yuliati Umrah und ihre Mitarbeiter*innen dabei auf die Kinder, die besonders gefährdet sind: Kinder aus armen Familien oder Kinder, die auf der Strasse leben.
Sogenannte «Jugendbotschafter*innen» treffen sich mehrmals wöchentlich mit den Kindern und begleiten sie bei Präventionskursen. Dort erfahren die Kinder, wie sie Gefahren erkennen und sich davor schützen können. Eine beliebte Methode ist dabei, eine Gefahrenkarte zu zeichnen. Kinder zeichnen dabei eine Karte ihrer Umgebung und markieren die Orte, an denen sie sich nicht wohl fühlen oder die gefährlich sind und tauschen sich darüber aus. In Gemeinschaft lernen sie, was sie stark macht: Zusammenhalt, Freundschaften, zuverlässige Beziehungen und ein respektvoller Umgang miteinander.

Kinder brauchen Erwachsene
«Die Sternsingerinnen und Sternsinger bringen nicht nur den Segen von Weihnachten, singen und setzen sich für Gleichaltrige in anderen Kontinenten ein», erklärt Sonja Lofaro, Verantwortliche für die Aktion Sternsingen bei Missio Schweiz. «In diesem Jahr tragen sie auch die Botschaft mit: Wir Kinder brauchen Erwachsene, die uns stärken und schützen.» Deshalb arbeitet die ALIT-Stiftung auch mit Eltern, Lehrpersonen und Institutionen zusammen, um sie für den Schutz der Kinder zu sensibilisieren. Die ALIT-Stiftung hat es zudem geschafft, mit allen Religionen zusammenzuarbeiten, und kooperiert mit den Bischöfen der Diözesen Maumere, Surabaya und Malang.

Sternsingerfilm mit Willi Weitzel
Damit die Sternsinger*innen in der Schweiz gut vorbereitet sind, gibt es einen Film mit Willi Weitzel. In knapp 24 Minuten wird die Arbeit der ALIT-Stiftung vorgestellt (www.missio.ch).
Es gibt wieder ein neues Sternsingerlied: «Met de Füess of de Ärde ond met em Härz em Hemmel» stammt aus der Feder von Kathrin Kaufmann-Lang. Das Modell eines Aussendungsgottesdienstes, bei dem die Kinder persönlich angesprochen und ausgesendet werden, hat sie zusammen mit Pia Pfister entworfen. «Wir wollten der Aufgabe des Sternsingens eine Würde geben, denn diese beinhaltet viel mehr als das Unterwegssein und das Sammeln von Spendengeldern!», sagt Pia Pfister.
Jährlich können dank der Aktion Sternsingen etwa 200 Projekte für Kinder und Jugendliche in den Bereichen Kinderrechte, Bildung, Gesundheit, Seelsorge, Ernährung und soziale Integration gefördert werden. Die Aktion Sternsingen ist weltweit die grösste Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder.

Siegfried Ostermann, Missio/Red., 14.12.2022

Auf dem diesjährigen Aktionsplakat wirbt ein indonesischer Junge für die Stärkung von Kindern.
Quelle: © Missio Schweiz
Auf dem diesjährigen Aktionsplakat wirbt ein indonesischer Junge für die Stärkung von Kindern.

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