Im Gespräch mit einem Seelsorger der spanischen Mission

Alojzy Tomiczek dient Gott und Menschen seit 45 Jahren als geweihter Priester. Der gebürtige Pole arbeitete früher in mehreren lateinamerikanischen Ländern. Seit 2001 lebt er in der Schweiz, wo er für die spanische Mission der Kantone St. Gallen und beider Appenzell verantwortlich ist. Der erfahrene Seelsorger erzählt von seiner facettenreichen Arbeit. 

Sein grosses Menschenverständnis und seine fröhliche Natur sowie seine Hilfsbereitschaft und proaktive Einstellung wirken sehr anziehend. Padre Luis (so nennen ihn die Missionsangehörigen) verliess seine Heimat im Jahr 1976, um mit Ordensbrüdern aus München in Bolivien zu arbeiten. Der junge Franziskaner wurde in weit abgelegene, teilweise nur mit Pferden erreichbare Dörfer der Region St. Cruz, gesandt. Pater Tomiczek erinnert sich: «Wir lebten wie die lokale Bevölkerung unter einfachsten Umständen, aber wir zeigten auch, wie man die Situation verbessern könnte. Es ging meistens um Grundbedürfnisse wie Hygiene». Die Missionare führten verschiedene Projekte durch und bauten z. B. neue Häuser, Wasser- und Stromleitungen. Die Mission kümmerte sich um die Impfung von Kleinkindern und deren Geburtseintrag beim Einwohneramt. Sie unterstützten auch die Ausbildung, besonders im medizinischen Bereich, sodass die Nachwuchssanitäter oder Ärzte ihren Dorfbewohnern später Hilfe leisten konnten. Er selbst arbeitete sehr lange als Lehrer, gründete aber auch eine neue Pfarrei. «Es ist wichtig, zusammen mit den Gläubigen zu bauen. Sie sehen es nachher als ihre Kirche, und nicht nur als eine Kirche des Priesters», so der Franziskaner. 

Bunte Lebenserfahrung 
In über 25 Jahren lernte der Missionar in Lateinamerika mit Notsituationen und verschiedenen Kulturen umzugehen. Zuerst in Santa Cruz, danach im Amazonas-Gebiet an der brasilianischen Grenze, wo eine Mischung aus Portugiesisch und Spanisch gesprochen wird. Danach studierte er in Cochabamba und später verbrachte er ein Jahr im Lateinamerikanischen Bischofsrat (Consejo Episcopal Latinoamericano CELAM) in Kolumbien. Dem folgten einige Jahre an der Copacabana-Halbinsel am Titicacasee. «Dieser Ort liegt 3812 m ü. M., man muss alle 6 Monate nach unten fahren, um ein bisschen Luft in die Lunge zu schnappen», erklärt der Globetrotter. Schliesslich landete der Pole noch in Argentinien, wo er manchmal fast in Hungersnot geriet und benachbarte Bauern um Essen bitten musste. Da fingen seine Herzprobleme an, weswegen er im Jahr 2001 nach Polen flog, um einen Spezialisten aufzusuchen. Dort traf Tomiczek einen spanischen Missionar aus der Schweiz, der ihm eine neue Tätigkeit anbot. So arbeitete er zuerst in Chur, Lichtenstein und St. Gallen, später auch in Heerbrugg und Rorschach. 2007, nur 3 Jahre nach seiner zweiten Herzklappenoperation, übernahm Pater Alojzy die Leitung der gesamten spanischen Mission in der Region (SG, AI, AR).

Interkulturelles Geschick 
Der interkulturell erfahrene Priester sagt, dass Polen und Spanischsprechende gewisse Gemeinsamkeiten haben, vor allem die Frömmigkeit und Liebe zu gutem Essen. Er versteht sich darum einwandfrei mit seinen Missionsangehörigen, die für den zu hörenden Pfarrer sehr dankbar sind. Bedauerlicherweise leiden kontaktfreudige Spanier und Lateinamerikaner besonders stark unter der Isolation während der Corona-Krise. Deswegen investiert er viel Zeit in telefonische und digitale Seelsorge. «Ich erfahre dann viele Fakten über die regionalen Pandemieentwicklungen, die in Medien nicht präsentiert werden», so Tomiczek. Es gibt zwei verschiedene Gruppen in der Mission: einerseits Spanier, die sich meist nur für ein paar Jahre in der Schweiz aufhalten wollten und dann doch oft hier bei ihren Kindern und Enkelkindern bleiben. Andererseits Lateinamerikaner, die ihre Heimat bewusst dauerhaft verlassen haben, weil sie sich eine bessere Zukunft in Europa erhoffen. Manche Migranten, vor allem die der zweiten Generation, streben nur noch finanziellen Erfolg an und vergessen dabei ihr geistliches Erbe. «Darum muss ich mich auf Evangelisierung fokussieren, damit diese Menschen ihren Platz in der Kirche wieder mit Herz und Körper annehmen», sagt Alojzy Tomiczek. 

Text & Übersetzung: Monika Freund Schoch (27.04.20)


«Otwarte ucho – tego najbardziej potrzebują ludzie»

Rozmowa z duszpasterzem Misji Hiszpańskojęzycznej

Alojzy Tomiczek służy ludziom i Bogu jako ksiądz od 45 lat. Rodowity Polak pracował wcześniej w wielu krajach Ameryki Łacińskiej, a od 2001 roku jest duszpasterzem Misji Hiszpańskojęzycznej w Szwajcarii.

W 1976 r. młody ksiądz Alojzy wyruszył wraz z współbraćmi na franciszkańską misję w Boliwii. Najpierw pracował w Santa Cruz, później w Amazonii na granicy brazylijskiej. Następnie studiował w Cochabamba, poczym spędził rok na Konferencji Episkopatu Ameryki Łacińskiej w Kolumbii. Potem kilka lat pracował na półwyspie Copacabana nad jeziorem Titicaca. «To miejsce znajduje się na wysokości 3812 m.n.p.m., co 6 miesięcy trzeba zjechać w dół, aby zaczerpnąć powietrza do płuc», wyjaśnia obieżyświat. W końcu wylądował w Argentynie, gdzie jego utrzymanie było wręcz głodowe i musiał czasem prosić ludzi o jedzenie. To wtedy zaczęły się jego problemy z sercem, z powodu których w 2001 roku poleciał do Polski na badania i leczenie. Tam Tomiczek dostał od hiszpańskiego misjonarza propozycję pracy w Szwajcarii, którą chętnie przyjął. Po 6 latach pracy ojciec Alojzy przejął kierownictwo hiszpańskojęzycznej misji w regionie St. Gallen i Appenzellerland. Jego wieloletnie międzykulturowe doświadczenie pomaga mu budować dobre relacje z ludźmi, a wesoła i uczynna natura jest doceniana przez wiernych. Niestety niektórzy migranci, zwłaszcza ci z drugiego pokolenia, zapominają o swoim bogatym duchowym dziedzictwie i podążają jedynie za sukcesem ekonomicznego. «Dlatego skupiam się na ewangelizacji, aby ci ludzie mogli sercem i ciałem wrócić do Kościoła», mówi pełen zaangażowania Franciszkanin. Towarzyscy Hiszpanie i Latynoamerykanie wyjątkowo źle znoszą obeną izolację spowodowaną koronawirusem. Z tego względu ksiądz Alojzy poświęca teraz dużo czasu na telefoniczną i cyfrową opiekę duszpasterską oraz nagrywa codzienne msze święte, które ogląda na YouTube średnio 150 osób. «To więcej niż przychodzi normalnie do kościoła», podkreśla żartobliwie ks. Tomiczek. 
 

Pater Alojzy Tomiczek
Bruder Alojzy Tomiczek zelebriert täglich eine Hl. Messe und strahlt sie auf YouTube aus. Es gibt jeden Tag ca. 150 Aufrufe, was mehr ist als die Anzahl der Kirchenbesucher*innen vor der Quarantäne. 

Bild: Pater Alojzy Tomiczek

 

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