Diesjährige Liturgie der Ni-Vanuatu Frauen

Jeweils am ersten Freitag im März – in diesem Jahr der 5. März – wird auf der ganzen Welt der Weltgebetstag (WGT) gefeiert. Die Besonderheit dabei ist, dass jedes Jahr Frauen aus einem anderen Land die Texte für den Gottesdienst verfassen, der überall in der jeweiligen Sprache gefeiert wird.

Die Weltgebetstags-Liturgie 2021 kommt aus Vanuatu, einem Inselstaat im Südpazifik, bestehend aus 83 grösstenteils vulkanischen Inseln mit ca. 267'000 Einwohnern – Ni-Vanuatus genannt. Der englische Seefahrer James Cook taufte die Inselgruppe 1774, während seiner zweiten Südseereise auf «Neue Hebriden ». Und so hiess der Archipel bis zu seiner Unabhängigkeit von der britisch-französischen Doppelherrschaft im Jahr 1980.

Zerstörerische Zyklone

Vanuatu hat viele Schönheiten: weisse und schwarze Sandstrände, Korallenriffe, eine unberührte Natur mit einer reichen Tier- und Pflanzenwelt. Das Land ist aber auch anfällig für Bedrohungen durch Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüche, Erdbeben, Zyklone und Sturmfluten. So fegte zuletzt, am 6. April 2020, der Zyklon Harold über die nördlichen Inseln Vanuatus und verursachte grosse Verwüstungen; ungefähr 160’000 Menschen (mehr als 50 % der Landesbevölkerung) sind betroffen. Schon 2015 war der pazifische Inselstaat aufgrund eines anderen Wirbelsturms in unseren Zeitungen. Damals zerstörte der Zyklon Pam weite Teile des Inselstaates, weswegen Vanuatu den nationalen Notstand ausrief. Pam war mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 300 km/h einer der stärksten je gemessenen Zyklone. In der Hauptstadt Port Vila wurden 90 % aller Gebäude zerstört oder stark beschädigt.

Schützende Palmen

Juliette Pita, die bekannteste Künstlerin von Vanuatu, hat ein Bild geschaffen, das gut zur Aussage der Ni-Vanuatu passt: «Das Land ist für uns wie eine Mutter für ihr kleines Kind.» Das Bild erinnert an den fatalen Zyklon Pam im Jahr 2015. Damals wurde Juliette selbst durch schützende Palmen gerettet; sie ist überzeugt, dass Gott ihre Gebete erhört hat. In diesem Jahr haben Frauen aus verschiedenen christlichen Konfessionen eine Feier zusammengestellt, in der nicht nur die Schönheit ihrer Inseln, sondern auch die Herausforderungen des Lebens besonders für junge Frauen vorgestellt werden. Das WGT-Thema «Auf festen Grund bauen» bezieht sich auf das Gleichnis vom Hausbau am Ende der Bergpredigt im Matthäusevangelium (Mt 7,24-27). Es bedeutet, dass wir nicht nur auf die Worte Jesu hören, sondern auch danach handeln sollen.

Kollekte für Vanuatu

Mit der Kollekte aus den WGT-Feiern werden weltweit Frauen in ihrem Bemühen unterstützt, aufzustehen, sich aus der Ohnmacht zu befreien und einen eigenen selbstständigen Weg zu gehen – zum Wohle ihrer Familien und der ganzen Gesellschaft. Ein Teil der Kollekte ist in diesem Sinne ausdrücklich für ausgewählte Projekte in Vanuatu bestimmt.

Weltgebetstag Schweiz/Red. forumKirche, 16.2.21

Weitere Infos auf www.wgt.ch
 

Das Titelbild der Künstlerin Juliette Pita erinnert an ihr eigenes Überleben während des Zyklons Pam 2015.
Quelle: © Juliette Pita
Das Titelbild der Künstlerin Juliette Pita erinnert an ihr eigenes Überleben während des Zyklons Pam 2015.

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