Eine Fastenaktion für Paare und Familien

Bereits zum vierten Mal bieten die deutschen Bistümer eine Aktion für Paare und Familien in der Fastenzeit an, an der sich auch das Bistum Basel beteiligt. Karin Scheurer Kurth aus Solothurn erzählt, wie die letztjährige Aktion sie dazu ermutigte, weniger perfekt zu sein. Dieses Jahr lautet das Motto: 7 Wochen gut gewürzt.

Vor sechs Jahren lancierte das Erzbistum Köln eine Fastenaktion für Paare mit dem Titel «7 Wochen miteinander». Daraus wurde eine deutschlandweite Aktion, der sich neben den Bistümern St. Gallen und Basel auch zwei österreichische Bistümer anschlossen. Bei der letztjährigen Aktion verzeichneten die Organisatoren etwa 18'000 Anmeldungen von Paaren bzw. Familien.
Die Teilnehmenden erhalten einmal pro Woche einen Brief per Post oder E-Mail. Diese Briefe geben vielfältige Anregungen für die Partnerschaft und das Familienleben, bieten Anlässe für interessante Gespräche, vermitteln Ideen zum gemeinsamen Ausprobieren und spirituelle Impulse.

Gespräche beim Abendessen
Als Karin Scheurer Kurth (50) letztes Jahr von der Aktion «7 Wochen leichter» hörte, machte sie dies neugierig und sie meldete sich für die Familienbriefe an. Ihre beiden Söhne, damals 12 und 17 Jahre alt, und ihr Mann waren offen dafür. «Ich habe die Briefe als Erste gelesen und mir Gedanken dazu gemacht», erzählt die Administrationsassistentin. Dann seien die Themen beim gemeinsamen Abendessen besprochen worden. Einzelne Gedanken aus diesen Gesprächen seien in den nachfolgenden Tagen immer wieder zur Sprache gekommen. 
Karin Scheurer Kurth haben die Impulse über die eigene Neigung, alles bestens organisieren zu wollen, nachdenken lassen. «Mir wurde klar, dass es nicht immer 100 Prozent sein muss, dass es auch mal eine Pause braucht. Das ist mir geblieben.» Ihren Mann haben die Anregungen ermutigt, nach Feierabend richtig abzuschalten und die Probleme des Tages einfach ruhen zu lassen. Ein anderer Brief regte die Familie an, schöne Erinnerungen miteinander zu teilen. Rückblickend stellt Karin Scheurer Kurth fest: «Die Themen dieser Gespräche haben uns weiter begleitet. Es kamen immer wieder neue Aspekte hinzu.» Die Aktion habe ihrer Familie gut getan - sie habe sie schon wieder dafür angemeldet. 

Etwas Neues probieren
In dieser Fastenzeit ist die Aktion mit «7 Wochen gut gewürzt» überschrieben. Im ersten Brief für Paare wird ein Blick auf das Alltägliche gerichtet. Sinnbild für das Beständige und Einfache im Leben ist das Brot, das wir jeden Tag essen. Die Paare werden angeregt, miteinander zu überlegen, was in ihrer Beziehung das «Brot des Alltags» ist - das Unscheinbare, das keiner missen möchte. 
Der Familienbrief steigt mit «Bertie Botts Bohnen» aus Harry Potter ein. Diese Bohnen sind unberechenbar. Man weiss nie, wonach sie schmecken. Eltern und Kinder sollen überlegen, wann sie zuletzt etwas Neues ausprobiert haben und wie es ihnen dabei ergangen ist. Es wird dazu ermutigt, als Familie unbekanntes Terrain zu erkunden, sei es, sich einmal aufs Klettern einzulassen oder ein Gericht zu kochen, das noch keiner kennt. Andere Briefe fragen nach, wie uns «das Leben gerade so schmeckt», wie «scharf» wir es uns wünschen und wie wir einen «versalzenen Tag» retten können.

Detlef Kissner, forumKirche, 14.02.2023


■ Nähere Infos: www.7wochengutgewuerzt.de 

7 Wochen gut gewürzt
Quelle: © AKF, Bonn

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