Dichte Worte: Zum Valentinstag

Zum Valentinstag

Und es mahnt im Februar
Valentin uns jedes Jahr,
unsren Liebsten zu beteuern,
dass wir Liebe stets erneuern:

Blumen schenkend Freud‘ bereiten,
Herzformkuchen, Süssigkeiten
oder auch sich selbst verschenken.
Jedenfalls: an Liebste denken!

Viele sagen: «Halt dei Goschen!
Valentin ist abgedroschen,
vorgeschrieb‘ne Idiotie,
unsrer Blumenindustrie!»

Falsch! – Des Tages Ursprungssinn
liegt bei Bischof Valentin,
der vor bald zweitausend Jahren
seinen Segen jenen Paaren
schenkte, die sich Liebe boten;
trotz der staatlichen Verboten.

Liebe, sagte Valentin,
sei die grösste Kraft schlechthin.

Dieses gilt, was stimmen mag,
nicht nur für den einen Tag.

Doch, wenn wir uns Blumen schenken,
zeigen, was wir sonst nur denken,
ist dies wie kleines Licht,
das Gleichgültigkeit zerbricht.

Liebe mag – soll sie nicht weichen
oder zur Gewohnheit schleichen –
immer wieder solche Zeichen…

CHRISTOPH SUTTER

Der Heilige für Liebende
Zum 1750. Todestag des heiligen Valentin (+269)

Valentin von Rom liess nicht auf sich warten,
wenn jemand klagte, das Leben sei zu schwer.
Er schenkte mindestens eine Blume aus seinem Garten,
und viele, auch ein blindes Mädchen, heilte er.

Ein Herz hatte er für manches Liebespaar,
das er christlich traute – trotz des Kaisers Verbot,
brachte sich selbst damit in Lebensgefahr,
und starb enthauptet den Märtyrertod.

Vor genau tausendsiebenhundertfünfzig Jahr’
war das an einem am vierzehnten Februar.
Und viel mehr ist nicht bekannt,
aber er wurde bald ein Heiliger genannt.

Möge er auch heute die Liebenden schützen
und ebenso Patron der Eheberater sein,
damit dieselben auch was nützen.
«Der Kräftige» heisst ja «Valentin» auf Latein.

Möge er auch Eure Liebe bewahren
vor Lug und Trug und Leid,
denn sie ist mit Haut und Haaren
jetzt schon ein bisschen Ewigkeit.