Landeskirchen laden ein zur kulturellen und spirituellen Entdeckungstour

Am Freitag, 23. Mai, findet nach 2023 zum zweiten Mal die «Lange Nacht der Kirchen» im Thurgau statt. Auch diesmal laden über 20 Kirchgemeinden und Pfarreien mit originellen Angeboten und Aktivitäten dazu ein, ihre Kirchen auf eine neue, andere Art zu erleben.

Seit einigen Jahren öffnen die Kirchen in Österreich und anderen europäischen Ländern ihre Türen, Tore und Kirchtürme. 2005 fand die erste « Lange Nacht der Kirchen » in Wien statt. 2016 holten die Landeskirchen Aargau die ökumenische Veranstaltung zum ersten Mal in die Schweiz. Auch dieses Jahr sind elf Kantone dabei, um die bunte Kultur und kirchliche Gastfreundschaft zu feiern. Der Thurgau und Schaffhausen beteiligen sich nach 2023 zum zweiten Mal an der Aktion, deren Angebote für alle Interessierten und Alters­gruppen kostenlos zur Verfügung stehen.

Für alle etwas dabei
Florian Homberger, evangelischer Pfarrer in Müllheim, hat die letzte «Lange Nacht der Kirchen» von 2023 in positiver Erinnerung. « Es war ein wunderschöner Abend, der für alle Generationen etwas im Angebot hatte », sagt er. Sei es ein kontemplatives Gebet, Schlangenbrot bräteln über dem Feuer oder Spiele für Kinder rund um die Kirche. Homberger bot sogar spontan Führungen auf den Kirchturm an. Es sei ein schöner Anlass gewesen, um ins Gespräch zu kommen und gemeinsam den Abend zu verbringen. Für dieses Jahr sind ähnliche Angebote geplant, da diese offenbar auch Menschen ansprechen, die nicht zu den klassischen Gottesdienstbesuchern gehören.

Fokus auf Kirchturm
Ebenfalls positiv sind die Rückmeldungen aus Berlingen. Pfarrerin Susanne Kündig-Koch erzählt : « Simon Schärer, Präsident der Kirchenvorsteherschaft, leitete Kirchturmführungen, angereichert mit alten Fotos und Anekdoten. » Für die Kinder wurde ein Pavillon in ein Beduinenzelt wie zu Abrahams Zeiten umfunktioniert. Ein Piano lud Gemeindemitglieder ein, ihr Können zu zeigen. Im Schatten der Bäume liess es sich gemütlich sitzen, sinnieren und Köstlichkeiten geniessen. « Am Schluss war alles Essen weg, nichts blieb übrig », sagt Susanne Kündig-Koch. 
Dieses Jahr steht der Kirchturm im Fokus, da die Fassade aktuell renoviert wird. Je nach Renovationsverlauf kann die Kugel auf der Kirchenspitze bis zum Anlass geöffnet werden. 

Vielseitiges Musikprogramm
Dass eine Festwirtschaft mit gemütlichem Beisammensein Leute anzieht, darauf setzt Christoph Lowis, Organist und Chorleiter der evangelischen Kirchgemeinde Frauenfeld. « Ich hätte mir bei der ersten ‹Langen Nacht der Kirchen› mehr Zulauf gewünscht », sagt Lowis. Deshalb hat er für dieses Jahr ein Musikprogramm auf die Beine gestellt, das ein breites Publikum anspricht. Wie etwa die «Saitenschletzer» mit ihrem vielseitigen Musikrepertoire oder Saxophonist Räto Harder, der zusammen mit Lowis an der Orgel in der Stadtkirche jazzige Stücke spielt. Für Teens und junge Erwachsene warten attraktive Angebote im Begegnungszentrum VIVA in Frauenfeld.

Konzentration auf Stadtzentrum
Bei der katholischen Pfarrei St. Anna gab es ebenfalls viel zu erleben. Eine Talentshow, ein Mitenand-Konzert mit Peter Roth inklusive Alpsegen oder ein Taizé-Abend standen auf dem Programm. « Die Angebote wurden meist von der Dorfbevölkerung oder kirchennahen Personen besucht », schreibt Michèle Rova, Leiterin Kommunikation der Pfarrei St. Anna, auf Anfrage. Offenbar gab es viele parallele Veranstaltungen, die die Angebote der «Langen Nacht der Kirchen» konkurrenzierten. Mit dem diesjährigen Programm und der Konzentration der Angebote aufs Zentrum Frauenfelds hofft man, mehr Interessierte anzusprechen.

Claudia Koch, 13.5.25


Vollständiges Programm 

Kirche
Quelle: zVg
Die Kirchen zeigen sich in einer langen Nacht in einem neuen Licht.

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